Nächster Abgasskandal-Rückruf der Mercedes-Benz E-Klasse

Am 3. Dezember 2020 veröffentlichte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) einen weiteren Rückruf für die Mercedes E-Klasse unter dem Rückruf-Code 5496128. Aber wie sollen betroffene E-Klasse mit dem Rückruf umgehen – Füße stillhalten oder aktiv werden?

Am 3. Dezember 2020 veröffentlichte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) einen weiteren Rückruf für die Mercedes E-Klasse unter dem Rückruf-Code 5496128. Aber wie sollen betroffene E-Klasse-Fahrer mit dem Rückruf umgehen? Füße stillhalten oder aktiv werden?

Mercedes-Benz E-Klasse flächendeckend vom Abgasskandal betroffen

Es gibt mittlerweile einige offizielle Rückrufaktionen von Mercedes-Benz E-Klasse-Modellen wegen illegaler Abschalteinrichtungen. Mit dem Rückruf 5496128 ist nun der nächste dazugekommen. Stück für Stück ist somit bald die ganze E-Klassen-Flotte vom Abgasskandal betroffen – etliche Mercedes-Benz-Kunden wurden also betrogen.

Zwar gibt es einzelne Modellvarianten, die noch nicht zurückgerufen wurden, aber auch hier ist davon auszugehen, dass weitere Rückrufe folgen werden.

Die Rückrufe der betroffenen Mercedes-Fahrzeuge kommen immer zeitversetzt, aber sie kommen. Deswegen ist es ratsam, jetzt schon zu prüfen, ob das eigene Fahrzeug vom Abgasskandal betroffen sein könnte. Bis es zu einem verpflichtenden Rückruf kommt, können manchmal mehrere Monate oder sogar Jahre ins Land ziehen. Der Wertverlust der betroffenen Fahrzeuge ist in dieser Zeit enorm. Dementsprechend bekommt der Kläger auch weniger Schadensersatz zugesprochen.

Sebastian Schlote, Rechtsanwalt & Experte im Dieselskandal

Insgesamt sind weltweit 4.114 Fahrzeuge vom jüngsten Mercedes-Benz E-Klasse-Rückruf mit einem OM651-Motor betroffen. Darin verbaut ist eine oder mehrere unzulässige Abschalteinrichtungen, die nachweislich Abgaswerte manipulieren. Ein Software-Update soll nun Abhilfe schaffen und gewährleisten, dass das Auto die Abgasgrenzwerte tatsächlich einhält.

Wenn auch Sie ein Rückruf-Schreiben erhalten haben, sollten Sie jetzt aktiv werden und sich für den Betrug an Ihnen von Mercedes-Benz entschädigen lassen! Nutzen Sie dafür unsere kostenfreie Ersteinschätzung und finden Sie heraus, wie Ihre Chancen auf Schadensersatz stehen – kostenfrei, unverbindlich und bequem von Zuhause aus.

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Um was für eine Abschalteinrichtung handelt es sich?

Bei den E-Klasse-Modellen spielen im Grunde zwei Abschalteinrichtungen die traurigen Hauptrollen:

Thermofenster

Das sogenannte Thermofenster ist eine im Fahrzeug verbaute Technik, die anhand der Außentemperatur die Abgasreinigung beeinflusst. So ist beispielsweise technisch geregelt, dass die Abgasreinigung nur bei Temperaturen zwischen 20 und 30 °C richtig arbeitet.

Bei Außentemperaturen, die wir in Deutschland haben, funktioniert die Abgasreinigung somit nur ein Bruchteil des Jahres. Das ist nicht nur schlecht für Natur, Umwelt und die Gesundheit der Menschen, sondern stellt laut zahlreicher Gerichte einen erheblichen Betrug am Kunden dar.

Kühlmittel-Solltemperatur-Regelung

Bei der Kühlmittel-Solltemperatur-Regelung handelt es sich um eine in Autos verbaute Technik, die mithilfe des Kühlmittels die Abgasreinigung manipuliert. Auf dem Prüfstand ist diese Form der Abschalteinrichtung aktiviert und bewirkt, dass der gesamte Kühlmittelkreislauf künstlich heruntergekühlt wird. Dies hat zur Folge, dass die Temperatur des Motoröls nur langsam ansteigt, somit eine geringere Temperatur als eigentlich üblich hat.

In einer solchen Konstellation stößt das Fahrzeug weniger Schadstoffe in Form von Stickoxiden aus. Im Straßenbetrieb hingegen schaltet sich die Kühlmittel-Sollwert-Temperaturregelung ab. Das Motoröl erhitzt sich schneller und das betroffene Fahrzeug stößt weit mehr gesundheits- und umweltschädliche Emissionen aus als erlaubt.

Die Richter des Oberlandesgerichts Naumburg haben den Motor OM651 mit dem EA189 – dem Betrugsmotor Nummer 1 – verglichen und Daimler zur Rückzahlung des Kaufpreises in Höhe von 25.741,43 Euro verurteilt:

Der Unterschied zwischen beiden Motoren besteht letztlich also nur darin, dass das gleiche Ziel, nämlich die Sicherstellung der Einhaltung der Grenzwerte (nur) auf dem Prüfstand durch die im OM 651 eingesetzte, durch verschiedene Schaltkriterien aktivierte Kühlmittel-Solltemperatur-Regelung auf technisch raffiniertere Art und Weise erreicht wird als durch die vergleichsweise einfache Lenkwinkelerkennung des EA 189 und dementsprechend auch schwerer zu durchschauen ist.

Urteil des OLG Naumburg vom 18. September 2020, Az. 8 U 8/20

Bei dem jüngsten Rückruf dürfte vor allem diese Abschalteinrichtung der große Knackpunkt sein, weshalb die Fahrzeuge zurück in die Werkstätten müssen.

Rückruf-Schreiben ist ausreichender Beweis – fordern Sie jetzt Schadensersatz!

Ein Rückruf-Schreiben ist grundsätzlich ein ausreichender Beweis dafür, dass man ungewollt Teil des Abgasskandals wurde. Spätestens wenn Sie diese Nachricht erhalten, sollten Sie handeln und Ihre Schadensersatzansprüche geltend machen.

Hierfür gibt es im Grunde drei Möglichkeiten:

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