Mercedes-Benz Vito/V-Klasse wurden zu einem Software-Update aufgefordert. Doch die „Kundendienstmaßnahme” von Daimler ist verdächtig: Enthalten die Modelle mit dem neuesten Dieselmotor OM 654 etwa illegale Abschalteinrichtungen? Wir erklären, warum Betroffene der Aufforderung nicht nachkommen sollten.
Freiwilliges Software-Update stiftet Verwirrung
Seit einigen Wochen erhalten Kund:innen Post von Mercedes-Benz: Darin werden Besitzer:innen eines Mercedes-Benz Vito oder einer V-Klasse aufgefordert, ihr Fahrzeug für ein Software-Update in die Werkstatt zu bringen. Die Aktion, u. a. unter dem Code „VS2UBELUP”, betrifft Kleintransporter mit der Abgasnorm Euro-6d-Temp und wird von Daimler als „Kundendienstmaßnahme” bezeichnet. Doch viele Betroffene sind alarmiert – weitet sich der Abgasskandal auf die neuesten Mercedes-Benz Modelle aus?
Die Befürchtung liegt nahe, dass aus den Fahrzeugen illegale Abschalteinrichtungen entfernt werden sollen. In dem Schreiben spricht der Konzern nämlich davon, dass die Abgasrückführung nicht „entsprechend der regulatorischen Vorgaben” umgesetzt wurde.
Bevor Sie das Software-Update durchführen, sollten Sie sich anwaltlich beraten lassen. Langwierige eigene Recherchen sind dabei unnötig: Nutzen Sie unsere kostenfreie und unverbindliche Erstberatung. Wir halten Sie über die Entwicklungen rund um Ihren Mercedes-Benz Vito oder V-Klasse auf dem Laufenden.
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Verdecktes Entfernen von Abschalteinrichtungen?
Ob in den Fahrzeugen mit dem Dieselmotor OM 654 tatsächlich Abschalteinrichtungen verbaut sind, ist aktuell noch unklar. Doch die Sorgen der betroffenen Kund:innen sind durchaus berechtigt. Das Schreiben von Daimler ist zwar vage formuliert, aber es gibt einige Hinweise dafür, dass die Aktion im Kontext des Abgasskandals steht.
Als Grund für den Rückruf sind z. B. „emissionsrelevante Fehlertypen im Bereich der Abgasrückführung” angegeben. Schon lange besteht der Verdacht, dass die On-Board-Diagnosesysteme (OBD) bei Mercedes-Benz manipuliert sind. Diese zeigen teilweise keine Fehler an, wenn die Abgaswerte über das gesetzliche Maß hinausgehen – was sie eigentlich tun müssten.
Quelle: Ausschnitt aus einem Kundenanschreiben von Mercedes-Benz, Mai 2021
Der zweite Hinweis findet sich auf der Website des Stuttgarter Autobauers. Dort können Kund:innen anhand der Fahrzeug-Identifizierungsnummer (FIN) prüfen, ob für ihr Fahrzeug eine Updateaktion geplant ist. Und überprüft man die FIN-Nummern derer, die einen aktuellen Aufruf zum Software-Update erhalten haben, erhält man die gleichen Angaben wie bei freiwilligen Rückrufen im Abgasskandal bei Mercedes-Benz in der Vergangenheit.
Quelle: FIN-Check eines Mercedes-Benz Fahrers, der eine Aufforderung zur „Kundendienstmaßnahme” im Mai 2021 erhalten hatte
Kein Software-Update ohne Prüfung
Die Hinweise lassen vermuten, dass die harmlos erscheinende „Kundendienstmaßnahme” von Daimler dazu dient, Vorgänge zu Abschalteinrichtungen zu verschleiern. Lassen Sie sich daher von unseren Expert:innen beraten, wie Ihre nächsten Schritte aussehen könnten.
Gerade angesichts der Tatsache, dass es sich um Fahrzeuge der neuesten Generation handelt, ist die Maßnahme sowie die unklare Kommunikation des Daimler-Konzerns ärgerlich. Gerade der OM 654-Motor wurde so konzipiert, dass hier keine temperaturgesteuerten Abschalteinrichtungen – Thermofenster – mehr enthalten sein sollten.
Darüber hinaus hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass die Software-Updates der Autohersteller im Abgasskandal oft zu mehr Problemen geführt, als sie gelöst haben. Betroffene sollten sich das Update also genau überlegen und sich zunächst beraten lassen.
Keine Sorge, unsere Erstberatung führt nicht in einen teuren Anwaltsvertrag: Wir beraten Sie selbstverständlich kostenfrei und unverbindlich. Wir erklären Ihnen, welche Ansprüche Sie gegenüber Daimler haben und wie Sie diese durchsetzen können.
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