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Urteil bestätigt: Kläger bekommt Recht
Im Zentrum des Dieselskandals stand Opel bisher noch nicht — der Betrugsversuch der Volkswagen AG ist der Öffentlichkeit vermutlich bekannter. Aber auch Opel hat nach einem Urteil des Landgerichts Ravensburg sittenwidrig gehandelt. In dem konkreten Fall ging es darum: Der Kläger hatte das Fahrzeug, einen Opel Insignia 2.0, im Jahr 2015 gekauft. Das Auto läuft mit dem Motor des Typs B20 — bei diesem Motor greifen die Abschalteinrichtungen im Straßenverkehr deutlich häufiger als auf dem Prüfstand. Der Betroffene verklagte das Unternehmen auf Schadensersatz. Opel selbst gibt an, dass die Abschalteinrichtung des B20-Motors den unionsrechtlichen Anforderungen entsprochen habe.
Für das LG Ravensburg ist die Lage eindeutig: Tatsächlich habe Opel in diesem Fall sittenwidrig gehandelt. Das Vorgehen der Adam Opel GmbH sei vergleichbar mit dem der Volkswagen AG mit dessen Motor EA 189. Wichtig: Die Installation von Abschalteinrichtungen ist an sich nicht verwerflich; das Urteil muss hier nicht unbedingt “Sittenwidrigkeit” lauten. Das Unternehmen hätte jedoch bewusst falsche Angaben zu den eingebauten Abschalteinrichtungen gemacht und dafür gesorgt, dass diese eine Prüfung bestehen, im Straßenverkehr jedoch mit einer geringeren Abgasreinigung fahren. Daraus ergeben sich Schadensersatzansprüche gegen Opel. Das Unternehmen selbst hat bereits Berufung eingelegt. Bei den Urteilen handelt es sich laut Opel um Einzelfälle und nicht um einen gezielten Manipulationsversuch.
Das Urteil könnte nicht nur Bedeutung für Besitzer:innen des Opel Insignia 2.0 haben: Auch die Opel-Modelle Cascada und Zafira sollen betroffen sein. Der Fall bestätigt, dass nicht nur Volkswagen für gezielte und bewusste Manipulation gesorgt hat.
Wenn auch Sie von dem Abgasskandal betroffen sind, dann sollten Sie Ihre Rechte nutzen und Schadensersatzansprüche fordern. Auch das Opel-Urteil zeigt: Die Chancen, Schadensersatzansprüche gegen die Hersteller durchzusetzen, stehen sehr gut. Zahlreiche Gerichte aller Instanzen haben geschädigten Autokäufer:innen bereits recht gegeben.
Abgasskandal: Auch Opel handelte sittenwidrig
Der Abgasskandal nimmt kein Ende. Worum geht es überhaupt? Automobilhersteller sorgen bewusst und gezielt dafür, dass Fahrzeuge mit einer reduzierten Abgasreinigung arbeiten. Das passiert mithilfe von Abschalteinrichtungen: Das Auto läuft auf dem Prüfstand ordnungsgemäß, fährt hinterher aber mit einer deutlich geringeren Abgasreinigung. Ein solches Handeln ist — einfach ausgedrückt — Betrug, und Unternehmen machen sich dadurch schadensersatzpflichtig.