Elektronische Türschlösser versprechen mehr Komfort für Verbraucher. Doch wie sieht es mit Ihrem Versicherungsschutz aus? Lesen Sie hier, was Sie beachten müssen, damit mehr Komfort nicht weniger Sicherheit und Versicherungsschutz heißt.
Elektronische Türschlösser – der neue Standard?
Einbrüche sind nicht nur ärgerlich und teuer, sondern sorgen dafür, dass Menschen sich zu Hause nicht mehr sicher fühlen. Daher ist sowohl für Hausbesitzer als auch Mieter ein gutes Schließsystem wichtig. Aus diesem Grund setzen Verbraucher statt dem klassischen mechanischen Schloss immer häufiger auf elektronische Varianten. Welche Auswirkungen hat das auf den Versicherungsschutz?
Grundsätzlich ist für Einbrüche die Hausratversicherung zuständig, die bei Verlust oder Schäden einspringt. Manche Versicherungen zeigen inzwischen auch Interesse daran, dass Verbraucher auf smarte Lösungen zum Schutz ihrer Wohnungen setzen. Doch bei den meisten Hausratversicherungen finden sich in den Versicherungsbedingungen keine expliziten Aussagen zu elektronischen Türschlössern. Von Standard kann also noch nicht die Rede sein.
Eine Hürde im Hinblick auf elektronische Türschlösser liegt darin, dass ein Versicherungsschutz meistens nur greift, wenn sichtbare Einbruchspuren vorliegen. Und bei Einbruch in eine Tür mit elektronischem Schloss kann es vorkommen, dass keine Beschädigungen zu sehen sind. Achten Sie daher auf einige Faktoren, die aufgrund der unterschiedlichen Arten der elektronischen Schlösser zustande kommen.
Befestigung an der Tür-Innenseite:
Diese Variante sorgt dafür, dass das elektronische Schloss nicht von außen erkennbar ist. Dadurch ändern sich die Sicherheitsklasse und Ihr Versicherungsschutz nicht. Und im Notfall käme man sogar mit dem Schlüssel in die Wohnung.
Elektronisches Türschloss mit Zylinder oder Tastatur:
Bei diesen Varianten wird das Schließsystem nicht von innen montiert, sondern der gesamte herkömmliche Zylinder wird ersetzt. Diese Art ist von außen sichtbar. Rücksprache mit der Versicherung ist auf jeden Fall geboten.
Allgemein gilt, dass die Versicherung nur zahlt, wenn das elektronische Schloss nicht demontierbar und der Sicherheitsbeschlag „bündig” angebracht ist. Das Gleiche gilt natürlich auch für mechanische Sicherheitsbeschläge. Was Versicherungen unter „bündig” verstehen, variiert von Anbieter zu Anbieter. Rücksprache vor Montage ist daher ratsam. Auf der sicheren Seite sind Sie, wenn Sie ein Foto von Ihrer neuen Schließanlage an die Versicherung schicken. Etwaige Änderungen können Sie damit rechtzeitig abklären.
Für umfassendere Smart Home Anwendungen gibt es häufig Zusatzversicherungen oder Erweiterungen im Versicherungsschutz. Relevant dabei ist, ob durch die Installation eine Gefahrenerhöhung entsteht. Sprechen Sie rechtzeitig mit Ihrer Versicherung, um später böse Überraschungen zu vermeiden.
Leichte Hürde für Hacker?
Zum Smart Home – dem vernetzten Zuhause – gehört für viele Verbraucher inzwischen auch das elektronische Türschloss. Ob per Fingerabdruck, App oder Zahlencode: Sie gibt es in unterschiedlichen Formen und versprechen hauptsächlich mehr Komfort. Doch wie sieht es mit der Sicherheit aus?
Anbieter werben damit, dass Nutzer z. B. nicht mehr nach dem Schlüssel kramen müssen. Oder dass Sie nicht mehr das gesamte Schloss austauschen müssen, wenn das Kind den Schlüssel verbummelt oder er Ihnen beim Einkaufen aus der Tasche rutscht. Besonders im gewerblichen Bereich wird schon häufig mit Transpondern, Pin-Eingabe o. Ä. hantiert. Ob ein Transponder gegenüber einem mechanischen Schlüssel sicherer ist, ist zwar fraglich, verlieren kann man beides. Manche fürchten auch die Gefahr von Stromausfällen und Hackerangriffen.
Doch generell stehen elektronische Türschlösser für höhere Sicherheit. Ein Einbrecher, der sich Zugang zu einem Haus verschaffen will, rechnet noch eher mit einem mechanischen Schloss. Und das Hacken eines elektronischen Türschlosses benötigt viel Zeit und Vorbereitung.
Auch Stromausfälle führen selten dazu, dass Sie nicht mehr ins Haus kommen. Oft sind die Geräte mit Batterien ausgestattet. Oder im Falle eines Schlosses an der Türinnenseite kommt im Notfall der alte Schlüssel zum Einsatz. Lassen Sie sich vor dem Kauf eines elektronischen Schlosses gut beraten, welches für Sie am besten geeignet ist und welche Optionen im Ernstfall offen stehen.
Und bei vielen Anwendungen, wie einem Transponder, ist wenigstens ausgeschlossen, dass das Gerät bei Verlust nachgemacht werden kann. Außerdem kann bei Verlust sofort die Zugangsberechtigung entzogen werden, was die Gefahr eines ungewollten Eindringens mindert. Das Gleiche gilt für Schließsysteme, die auf das Smartphone setzen. Damit entfällt auch das anstrengende Auswechseln von Schloss und Zylinder wie bei Schlüsselverlust mit einem mechanischen Schloss.
Sollten im Ernstfall Probleme mit Ihrer Hausratversicherung auftreten, helfen wir Ihnen gerne weiter. Bei Einbruch trotz elektronischem Türschloss möchte man sich nicht noch unnötig mit der Versicherung herumstreiten. Nutzen Sie unsere Erstberatung und wir prüfen, wie wir Ihre Ansprüche durchsetzen können.