Auch bei WhatsApp-Nachrichten: Vorsicht vor dem Enkeltrick
Cyberkriminelle nutzen verstärkt WhatsApp-Nachrichten, um potenzielle Opfer zu einer schnellen Geldüberweisung zu verleiten. Das Ganze funktioniert in den meisten Fällen so: Betrüger geben sich als nahe Verwandte — in den meisten Fällen Sohn oder Tochter — des Empfängers oder der Empfängerin aus und verschicken Nachrichten wie diese:
“Hey Mama, ich habe ein neues Handy. Auf dem neuen Handy geht das Online-Banking noch nicht. Kannst du eine dringende Rechnung für mich überweisen?" Anschließend schicken die Betrüger eine Rechnungsadresse.
Es kommt auch vor, dass sich die Betrüger zunächst das Vertrauen erschleichen wollen und erst mit der dritten oder vierten Nachricht nach Geld fragen. Es geht dann meist um eine “dringende Überweisung”, die die Eltern oder Großeltern tätigen sollen. Die Vorgehensweise erinnert an den Enkeltrick: Vor allem ältere Menschen, die Betrugsmaschen seltener erkennen, werden ins Visier genommen. Daher spricht man bei dem neuen WhatsApp-Betrug auch vom Enkeltrick 2.0.
Betrugsnachrichten kommen auch über Facebook und SMS
Die Betrüger nutzen dabei nicht nur den Nachrichtendienst WhatsApp. Auch über Facebook und per SMS verschicken Betrüger ihre Nachrichten, in denen sie sich als Kinder oder Enkelkinder der Empfänger ausgeben. Die Betrüger wollen einen Chatverlauf mit ihren Opfern starten, um diese zu einer Überweisung zu verleiten. Das geht grundsätzlich über jeden Nachrichtendienst.
Das Problem ist natürlich, dass die Handynummern der potenziellen Opfer für Hacker und Betrüger überhaupt zugänglich sind. Facebook steht immer wieder in der Kritik, die Daten seiner Nutzerinnen und Nutzer nicht ausreichend zu schützen. 2019 fischten Hacker die Handynummern und E-Mail-Adressen mithilfe der sogenannten Scalping-Methode aus dem Internet und veröffentlichten diese im April 2021 auf Online-Plattformen. Dieses Facebook-Datenleck öffnete die Türen für Hackerangriffe und Betrugsversuche wie den Enkeltrick 2.0.
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Melden Sie den Betrugsversuch
Grundsätzlich gilt: Überweisen Sie nie Geld auf ein fremdes Konto. Egal, ob es sich dabei um einen scheinbar dringenden Notfall handelt: Reagieren Sie auf keinen Fall auf WhatsApps, Facebook-Nachrichten oder SMS von Unbekannten. Rufen Sie Ihr Kind bzw. Enkelkind an, sobald Sie eine dubiose Nachricht erhalten. Die Polizei rät dazu, Betrugsnachrichten nicht zu beantworten, sondern stattdessen zu melden.
Machen Sie daher einen Screenshot von dem Chat-Verlauf, das kann bei den Ermittlungen helfen. Gegebenfalls kann ein Verfahren wegen Betrugs eingeleitet werden. Gerade in Zeiten von sozialen Medien häufen sich die Hackerangriffe und Betrugsversuche. Vergessen Sie daher nie: Bleiben Sie misstrauisch!