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Hatz versucht Haftstrafe im Dieselskandal zu entgehen
Das Geständnis in dem Prozess vor dem Münchener Landgericht kann als spektakulär bezeichnet werden, auch wenn es nicht überraschend kam. Seit mehr als zwei Jahren ging es um die Frage, wer von den Abgasmanipulationen im Dieselskandal gewusst hatte. Zuletzt hatte der Vorsitzende Richter Weickert die Angeklagten Hatz, Motorenentwickler Giovanni Pamino und Ex-Audi Chef Rupert Stadler mit einem Angebot unter Druck gesetzt: Im Falle eines Geständnisses bestehe die Möglichkeit, die drohende Haftstrafe zur Bewährung auszusetzen.
Hatz räumte nun ein, dass es zutreffend sei, dass er die Entwicklung einer Software veranlasst habe, die auf dem Prüfstand für eine gesetzeskonforme Abgasfilterung gesorgt hatte, unter realen Bedingungen im Straßenverkehr aber für eine Abschaltung der Reinigung verantwortlich war.
Folgt bald ein weiteres Geständnis im Dieselskandal?
Die Staatsanwaltschaft lehnte eine Bewährungsstrafe für Hatz zunächst ab. In sehr hoher Position habe er einen so erheblichen Beitrag zu der Manipulation und ihrer Verschleierung geleistet, dass eine Bewährung als Strafe nicht ausreiche. Zuvor hatte bereits Entwickler Pamino ein umfassendes Geständnis abgelegt und seine Mitwisserschaft bestätigt.
Ihr Mitangeklagter Rupert Stadler hat sich noch nicht geäußert, geschweige denn ein Geständnis abgelegt. Sollte der frühere Audi-Chef dem Druck des Gerichts nachgeben und gestehen, ginge es zusätzlich zu einer mutmaßlichen Bewährungsstrafe auch um nicht unerhebliche Geldauflagen. Auch steht noch nicht eindeutig fest, ab wann Stadler für die Auslieferung manipulierter Fahrzeuge verantwortlich gewesen ist. Nichtsdestotrotz ist ein Geständnis in den kommenden Tagen wahrscheinlich. Ein Urteil wird im Juni erwartet.