Abgasskandal VW Caddy – Diese Ansprüche haben Betroffene
- Grundsätzlich sind Fahrzeuge mit einem Hubraum von 1,4 sowie 1,6 und 2,0 Litern betroffen.
- Das beliebte Nutzfahrzeug ist seit2016 bereits von mehreren Pflichtrückrufen durch das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) betroffen gewesen.
- Für die Durchsetzung der Ansprüche gegen VW müssen Sie keinerlei Kostenrisiko fürchten – egal, ob mit oder ohne Rechtsschutzversicherung.
Inhalt:
- Inwieweit ist der VW Caddy vom Abgasskandal betroffen?
- Was wurde am VW Caddy im Zuge des Abgasskandals manipuliert?
- Welche VW Caddy-Varianten sind vom Abgasskandal betroffen?
- Wurde auch der VW Caddy im Abgasskandal zurückgerufen?
- Was bewirkt das Software-Update im VW Caddy?
- Wie wird die Manipulation am VW Caddy rechtlich eingestuft?
- Wie sollten Caddy Besitzer im Abgasskandal weiter vorgehen?
- Welche Kosten entstehen, wenn ich gegen VW vor Gericht ziehe?
Inwieweit ist der VW Caddy vom Abgasskandal betroffen?
Der Dieselskandal zieht seit 2015 Kreise, die sich auch nach Jahren immer noch stetig ausweiten. Im Zentrum der Manipulation stand zu Beginn der von VW entwickelte Schummelmotor EA189 und später sein Nachfolgemodell EA288. Beide Motorentypen wurden in zahlreichen Modellen von VW, Audi, SEAT und Skoda verbaut – so auch im Caddy von Volkswagen.
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Was wurde am VW Caddy im Zuge des Abgasskandals manipuliert?
Der VW Caddy ist vom Abgasskandal aufgrund beider Motortypen betroffen. In den Baujahren bis 2015 wurde der Skandalmotor EA189 verbaut, welcher seit 2016 in Massen zurückgerufen wurde. Doch auch das Nachfolgemodell EA288, welches ab 2015 bei neueren Diesel-Modellen verwendet wurde, scheint nun ebenfalls von den Abgasmanipulationen durch illegale Abschalteinrichtungen betroffen zu sein.
Grundsätzlich haben alle verbauten Abschalteinrichtungen das Ziel, Diesel-Fahrzeuge auf dem Prüfstand sauberer erscheinen zu lassen, als sie es im Realverkehr auf der Straße tatsächlich sind. Dies geschah unter anderem durch die Manipulation der Motorsteuerungssoftware.
VW Caddy bis 2015:
Der VW Caddy wurde bis 2015 mit dem Diesel-Motor EA189 ausgestattet. In diesem ist eine Abschalteinrichtung verbaut, welche die Testsituation auf dem Prüfstand erkennt und daraufhin die Abgasreinigung auf Hochtouren laufen lässt. Was zur Folge hat, dass die gemessenen Stickoxid-Werte entsprechend gering ausfallen und deshalb unter dem gesetzlich geforderten Grenzwert liegen.
Auf der Straße wird dieser Prüfmodus jedoch deaktiviert. Daraufhin wird die Abgasreinigung extrem zurück geregelt, phasenweise sogar ausgeschaltet, was zu einem deutlich erhöhten Ausstoß von gesundheitsgefährdenden Abgasen führt. Das Resultat: Die Emissionswerte des VW Caddy entsprechen weder den Herstellerangaben, noch können gesetzlich geregelte Grenzwerte eingehalten werden.
VW Caddy ab 2015:
In Modellen des VW Caddy mit Baujahr ab 2015 ist der Nachfolgemotor des EA189 – der EA288 – verbaut. Auch dieser sorgt dafür, dass Besitzer eines Caddys mit verfälschten Abgaswerten rechnen müssen. Zudem ist in so gut wie allen neueren Diesel-Fahrzeugen ein sogenanntes Thermofenster implementiert, welches laut Herstellerangaben den Motor vor kalten oder heißen Außentemperaturen schützen soll.
Das Problem: Die Thermofenster reagieren auf Kälte und schalten bei zu niedrigen Temperaturen die Abgasreinigung aus. Entsprechend hoch fallen die Stickoxid-Werte aus. Ganz zu schweigen davon, dass so keinerlei Grenzwerte eingehalten werden können. In Deutschland und anderen Ländern wurde das Thermofenster deshalb ebenfalls als illegale Abschalteinrichtung eingestuft.
Welche VW Caddy-Varianten sind vom Abgasskandal betroffen?
Grundsätzlich sind Fahrzeuge mit einem Hubraum von 1,4 sowie 1,6 und 2,0 Litern der Marken VW, Audi, SEAT und Skoda betroffen. Der Caddy bildet jedoch eine kleine Ausnahme, da er nur mit 1,6 und 2,0 Liter-Motoren hergestellt wurde:
Modellvariante |
Baujahr |
---|---|
Caddy 1.6 TDI |
2010 bis 2015 |
Caddy 2.0 TDI |
2010 bis 2015 |
Caddy 2.0 TDI 4-Motion |
2011 bis 2015 |
Caddy Life, Kombi 2.0 TDI |
2007 bis 2015 |
Sogar die Polizei ist nicht verschont geblieben
Beim deutschen Ordnungshüter ist der geräumige VW Caddy als Blitzer-Mobil und als Streifenwagen sehr beliebt. So kam es dazu, dass auch die Polizei vom Pflichtrückruf des VW Caddy betroffen war. Allein in Nordrhein-Westfalen waren knapp 2.100 manipulierte Fahrzeuge diverser VW-Marken, wie Audi, SEAT und Skoda, vom Pflichtrückruf betroffen – darunter auch zahlreiche Blitzer-Caddys.
Wurde auch der VW Caddy im Abgasskandal zurückgerufen?
Das beliebte Nutzfahrzeug ist seit 2016 bereits von mehreren Pflichtrückrufen durch das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) unter dem Herstellercode 23R7 betroffen gewesen. Dabei wurden hauptsächlich Halter von VW Caddys der Baujahre 2010 bis 2015 zu einem Werkstattbesuch aufgefordert.
Allein in Deutschland wurden insgesamt 600.000 Fahrzeuge mit EA189-Motoren zurückgerufen. Doch auch Nachfolgemodelle mit EA288-Motoren könnten schon bald durch das KBA per Rückruf in die Werkstatt beordert werden.
Folgende Rückrufaktionen des VW Caddy fallen unter den VW-Rückruf 23R7:
KBA-Rückrufcode |
Baujahre |
Baujahre |
---|---|---|
6886 |
Caddy, zusammen mit Beetle, Eos, Golf, Jetta, Passat, Polo, Scirocco, Sharan, Tiguan, Touran |
2010 bis 2016 |
6876 |
Caddy, zusammen mit Beetle, Eos, Golf, Jetta, Passat, Polo, Scirocco, Sharan, Tiguan, Touran |
2007 bis 2017 |
6673 |
Caddy, zusammen mit Beetle, Golf, Jetta, Passat, Polo, Touran |
2008 bis 2016 |
6659 |
Caddy, zusammen mit Beetle, Golf, Jetta, Passat, Polo, Scirocco, Touran |
2008 bis 2015 |
6597 |
Caddy, zusammen mit Scirocco, Tiguan, Golf, Jetta, Passat |
2007 bis 2016 |
Was bewirkt das Software-Update im VW Caddy?
Offiziell soll die aktualisierte Motorsteuerungssoftware alle durch die Manipulation entstandenen Probleme beheben. In Wirklichkeit tun sich jedoch oft weitere Baustellen auf, an die vor dem Software-Update nicht zu denken war.
Angefangen beim erhöhten Kraftstoffverbrauch bis hin zu weiteren zahlreichen technischen Problemen wie Leistungsverlust und Ruckeln im Fahrbetrieb. Zudem kann ein solches Update dazu führen, dass wichtige Beweise gegen den Konzern verloren gehen.
Wie wird die Manipulation am VW Caddy rechtlich eingestuft?
Seit 2007 existiert eine Verordnung, in der genau definiert wird, wann eine Abschalteinrichtung unzulässig ist. Diverse Gerichte haben die Prüfzyklus-Erkennung und auch das Thermofenster als illegal erklärt.
Sogar der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat sich bereits mit dieser Thematik beschäftigt. Die zuständige Generalanwältin schrieb in ihrem Schlussantrag, dass auch sie das Thermofenster als unzulässige Abschalteinrichtung einstufen würde.
Wie sollten Caddy Besitzer im Abgasskandal weiter vorgehen?
Egal, ob Sie von VW oder dem KBA bereits darüber informiert wurden, dass Ihr Fahrzeug manipuliert wurde oder ob sich Ihre Vermutung erst demnächst bewahrheitet. Sollten Sie und Ihr Caddy vom Abgasskandal betroffen sein, stehen Ihnen folgende Optionen zur Verfügung:
- Kaufpreiserstattung gegen Rückgabe des Fahrzeugs
- oder Fahrzeug behalten & Schadensersatz im Abgasskandal
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- Ist Ihr Modell nicht betroffen oder lohnt sich ein Vorgehen nicht, legen wir das Mandat nieder – keine Kosten.
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Durchsetzung mit Rechtsschutz
Sofern Sie eine Rechtsschutzversicherung haben, übernimmt diese die Kosten zur Forderung Ihrer Ansprüche. Jetzt tritt genau der Grund ein, weshalb Sie einst eine Versicherung abgeschlossen haben. Der Vorteil, den Sie als Rechtsschutzversicherter haben: Jeder Cent, den ein Autokonzern oder Händler Ihnen schuldet, bleibt bei Ihnen. Sie müssen lediglich für Ihre vereinbarte Selbstbeteiligung aufkommen. Wir stellen für Sie kostenfrei die Deckungsanfrage und kümmern uns im Anschluss um die Kommunikation und Abwicklung mit Ihrem Versicherer. Bei der Beauftragung für die Durchsetzung Ihrer Ansprüche senden wir direkt die Deckungsanfrage an Ihre Versicherung. Schneller und einfacher geht es nicht.
Durchsetzung ohne Rechtsschutz
Auch ohne Rechtsschutzversicherung bieten wir Ihnen die Möglichkeit, Ihre Ansprüche ohne eigenes Kostenrisiko geltend zu machen. Möglich wird dies durch einen sogenannten Prozesskostenfinanzierer. Dieser übernimmt für Sie alle Kosten (zum Beispiel eigene und gegnerische Anwaltshonorar sowie ggf. Gerichtskosten), die durch die Vertretung entstehen. Sie müssen nichts bezahlen – nur wenn wir für Sie einen Erfolg erzielt haben, erhält der Prozesskostenfinanzierer einen prozentualen Anteil des Ihnen zugesprochenen Betrags – eine sogenannte Erfolgsprovision. Sollte das Ergebnis nicht zu einem Erfolg führen, trägt der Prozesskostenfinanzierer alle Kosten.
Beitrag geprüft von
Rechtsanwalt Philipp Caba**
Philipp Caba ist ein erfahrener Rechtsanwalt mit Schwerpunkt auf Zivil-, Bank- und Versicherungsrecht. Er studierte in Deutschland und Schweden und ist Geschäftsführer der Gansel Rechtsanwälte Rechtsanwaltsgesellschaft mbH.
* Angestellte Anwälte, ** Geschäftsführer, *** Freischaffende Rechtsanwälte