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Der VW Passat im Abgasskandal – So gibt es Schadensersatz

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Beitrag geprüft vonRechtsanwalt Philipp Caba**
07.05.2023 | 4 Min. Lesezeit
  • Der VW Passat ist u.a. beliebter Familien-Kombi und Dauerläufer.
  • Auch der VW Passat ist vom Abgasskandal nicht verschont geblieben.
  • Gleich zwei Baureihen des VW Passats wurden manipuliert.

Ist auch der VW Passat in den Abgasskandal involviert?

Erst nach und nach sickerte durch, welche Diesel-Modelle vom Abgasskandal bei VW betroffen waren. Doch als allen Beteiligten klar wurde, dass der Motor EA189 im Zentrum der Manipulation steht, standen plötzlich viele beliebte VW-Modelle auf der Liste der betroffenen Fahrzeuge.

Denn auch im beliebten VW Passat wurde der Skandal-Motor EA189 verbaut. Betroffen ist hierbei die Baureihe B7, welche seit November 2010 im Handel vertrieben wurde. Der Wolfsburger Autobauer hatte auch den viel verkauften Familien-Kombi VW Passat mit einer illegalen Abschalteinrichtung versehen, welche die Abgaswerte verfälscht.

Aber auch beim neueren VW Passat mit dem Nachfolge-Motor EA288 (Baureihe B8) werden Abgaswerte in großem Stil manipuliert.

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Auch Sie fahren einen Diesel? Dann kann es sein, dass Sie unfreiwillig Teil des Abgasskandals wurden. Ob Ihr Modell betroffen ist und wie hoch Ihr Schadensersatz ausfallen könnte, erfahren Sie kostenfrei und in einer Minute in unserer kostenlosen Ersteinschätzung.

Wie wurde der VW Passat im Abgasskandal manipuliert?

Im Dieselskandal wurden verschiedene Methoden verwendet, um die Diesel-Fahrzeuge auf dem Prüfstand sauberer erscheinen zu lassen, als sie es im Realverkehr auf der Straße tatsächlich waren. Mindestens zwei Baureihen – B7 und B8 – des VW Passats wurden manipuliert und mit unterschiedlichen Abschalteinrichtungen ausgestattet.

VW Passat B7:

Die in der Baureihe B7 integrierte Abschalteinrichtung erkennt die Testsituation auf dem Prüfstand und optimiert die Abgasreinigung. Die gemessenen Stickoxid-Werte sind entsprechend gering ausgefallen und lagen unterhalb der gesetzlich geforderten Grenzwerte. Wurde das Fahrzeug nun auf der Straße gefahren, konnte der Prüfmodus nicht erkannt werden und die Abgasreinigung wurde deutlich heruntergefahren - häufig sogar ausgeschaltet. Daraus resultierte, dass der VW Passat im alltäglichen Gebrauch eine deutlich höhere Menge an Stickoxiden ausstieß und die Grenzwerte damit um ein Vielfaches überschritt.

VW Passat B8:

Viele Hersteller verwenden das sogenannte Thermofenster, welches angeblich den Motor bei kalten Außentemperaturen schützen soll. Die Abgasreinigung reagiert hierbei auf Kälte und schaltet sich selbst ab. An kälteren Tagen fallen die Stickoxid-Werte entsprechend hoch aus und es können keine Grenzwerte eingehalten werden. In Deutschland und auch anderen Ländern wurde das Thermofenster bereits als illegale Abschalteinrichtung eingestuft.

Musste VW Fahrzeuge des Modells Passat im Abgasskandal zurückrufen?

Kurz nach Bekanntwerden des Abgasskandals bei VW zwang das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) den Wolfsburger Autohersteller zu einem Pflichtrückruf der betroffenen Modelle. Insgesamt 2,5 Millionen Besitzer eines VW-Fahrzeugs wurden postalisch dazu aufgefordert, eine Werkstatt aufzusuchen, um ein Software-Update aufspielen zu lassen. Hierunter waren auch gut 800.000 Halter eines VW Passats der Baureihen B7 oder B8.

Die Rückrufaktion des VW Passats läuft seit 2016 unter dem Herstellercode 23R7 und wird vom KBA überwacht. Die meisten Modellvariationen des Passats benötigen lediglich eine aktuellere Software. Bei dem Software-Update wird die Software-Komponente, welche die illegale Abschalteinrichtung darstellt und die Abgaswerte verfälscht, herausgelöscht. Lediglich im VW Passat B7 mit einem 1.6 TDI-Motor muss zusätzlich ein Luftmassenmesser nachgerüstet werden.

Die meisten Halter eines VW Passats waren verunsichert von der Rückrufaktion des Wolfsburger Autoherstellers und bangten um die Qualität und Leistung ihres Diesel-Fahrzeugs. Aussagen von VW steigerten die Unsicherheit noch mehr, da weder eine Verschlechterung des Motors und der Leistung noch ein vermehrter Diesel-Verbrauch von VW dementiert wurde.

Welche Varianten des Passats sind im VW-Abgasskandal betroffen?

Im Fokus steht aktuell das Modell Passat B7, welches den Skandal-Motor EA189 verbaut hat. Doch auch das Nachfolgemodell, der Passat B8 mit dem Diesel-Motor EA288, soll von VW manipuliert worden sein.

Folgende Modellvarianten des VW Passats sind sicher vom Abgasskandal betroffen:

VW Passat B7

  • 1.4 TSI
  • 1.6 TDI
  • 1.6 TDI BlueMotion Technology
  • 2.0 TDI
  • 2.0 TDI BlueMotion Technology

VW Passat B8:

  • 1.6 TDI BlueMotion Technology
  • 2.0 TDI BlueMotion Technology
  • 2.0 TDI 4Motion

Konnten Passat-Fahrer bereits erfolgreich gegen VW im Abgasskandal vor Gericht vorgehen?

Bereits mehrere Gerichte erklärten die Manipulationen der Autohersteller im Rahmen des Abgasskandals als rechts- und sittenwidrig. Daher müssen auch Halter des VW Passats nicht tatenlos dabei zusehen, wie ihre Fahrzeuge an Wert verlieren.

Erst kürzlich hat der Haltes eines VW Passats vor dem Landgericht Potsdam eine Klage gegen VW gewonnen (Az. 6 O 38/18). Das Gericht sprach dem Besitzer des manipulierten Passats eine Rückerstattung des gesamten Kaufpreises zu. Nicht einmal eine Nutzungsentschädigung für die gefahrenen Kilometer musste der geschädigte Kunde an VW entrichten.

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Wie können Besitzer eines VW Passats im Abgasskandal aktiv werden?

Wurden auch Sie von VW direkt oder dem KBA darüber informiert, dass in Ihrem Fahrzeug die Abgaswerte verfälscht werden? Dann haben Sie verschiedene Möglichkeiten, von VW einen Schadenersatz zu verlangen.

Bei Fahrzeugen der Baureihe B7 mit EA189-Motor ist es in der Rechtsprechung umstritten, ob die Ansprüche auf Schadensersatz hier schon verjährt sind oder nicht. Deshalb raten wir hier nur Passat-Fahrern mit Rechtsschutzversicherung zu einem Vorgehen gegen VW. Beim neueren Passat mit EA288-Motor besteht dieses Problem nicht, weshalb wir hier allen Betroffenen die Durchsetzung der Ansprüche anbieten.

Folgende Optionen stehen Ihnen hierbei zur Verfügung:

Kaufpreiserstattung gegen Rückgabe des Fahrzeugs

Aufgrund der anhaltenden Wertverluste von Diesel-Fahrzeugen und Einschränkungen durch Fahrverbote ist es am sinnvollsten, die Erstattung des Kaufpreises von VW zu fordern und den manipulierten Passat mit Diesel-Motor zurückzugeben.

Auto behalten & Schadensersatz im Abgasskandal

Sie können Ihr Auto behalten, und wir fordern einen Betrag in Höhe von 20 % des Fahrzeug-Kaufpreises als Schadensersatz.

Wie teuer wird es für mich, rechtlich gegen VW im Abgasskandal vorzugehen?

Für die Durchsetzung der Ansprüche gegen VW müssen Sie keinerlei Kostenrisiko fürchten – egal, ob mit oder ohne Rechtsschutzversicherung.

Durchsetzung mit Rechtsschutz

Sofern Sie eine Rechtsschutzversicherung haben, übernimmt diese die Kosten zur Forderung Ihrer Ansprüche. Jetzt tritt genau der Grund ein, weshalb Sie einst eine Versicherung abgeschlossen haben. Der Vorteil, den Sie als Rechtsschutzversicherter haben: Jeder Cent, den ein Autokonzern oder Händler Ihnen schuldet, bleibt bei Ihnen. Sie müssen lediglich für Ihre vereinbarte Selbstbeteiligung aufkommen. Wir stellen für Sie kostenfrei die Deckungsanfrage und kümmern uns im Anschluss um die Kommunikation und Abwicklung mit Ihrem Versicherer. Bei der Beauftragung für die Durchsetzung Ihrer Ansprüche senden wir direkt die Deckungsanfrage an Ihre Versicherung. Schneller und einfacher geht es nicht.

Durchsetzung ohne Rechtsschutz

Auch ohne Rechtsschutzversicherung bieten wir Ihnen die Möglichkeit, Ihre Ansprüche ohne eigenes Kostenrisiko geltend zu machen. Möglich wird dies durch einen sogenannten Prozesskostenfinanzierer. Dieser übernimmt für Sie alle Kosten (zum Beispiel eigene und gegnerische Anwaltshonorar sowie ggf. Gerichtskosten), die durch die Vertretung entstehen. Sie müssen nichts bezahlen – nur wenn wir für Sie einen Erfolg erzielt haben, erhält der Prozesskostenfinanzierer einen prozentualen Anteil des Ihnen zugesprochenen Betrags – eine sogenannte Erfolgsprovision. Sollte das Ergebnis nicht zu einem Erfolg führen, trägt der Prozesskostenfinanzierer alle Kosten.

Beitrag geprüft von

Rechtsanwalt Philipp Caba**

Rechtsanwalt Philipp Caba**

Philipp Caba ist ein erfahrener Rechtsanwalt mit Schwerpunkt auf Zivil-, Bank- und Versicherungsrecht. Er studierte in Deutschland und Schweden und ist Geschäftsführer der Gansel Rechtsanwälte Rechtsanwaltsgesellschaft mbH.

* Angestellte Anwälte, ** Geschäftsführer, *** Freischaffende Rechtsanwälte