Risikoausschlüsse
- Nicht jeder Unfall führt zur Leistungspflicht des Versicherers bei der Unfallversicherung.
- Versicherer haben ihr Risiko durch die Einführung von speziellen Ausschlusstatbeständen gezielt begrenzt.
- Im § 2 der Allgemeinen Unfallversicherungsbedingungen (AUB) bestimmte Gefahren benannt, die als Risikoausschlusstatbestände ausgestaltet sind.
Inhalt:
- 1. Fälle von Geistes- und Bewusstseinsstörungen
- 2. Straftaten
- 3. Kriegs- und Bürgerkriegsereignisse
- 4. Teilnahme am Luftverkehr
- 5. Wettfahrten (Rennen)
- 6. Kernenergierisiken
- 8. Heilmaßnahmen und Eingriffe
- 10. Vergiftungen
- 11. Bauch- und Unterleibsbrüche
- 12. Bandscheibenschaden
- 13. Blutungen
- Auslegung der Risikoausschlussklauseln: Was gilt?
- Was erfolgt bei Versicherungsunfähigkeit?
1. Fälle von Geistes- und Bewusstseinsstörungen
Hierbei handelt es sich um alle erheblichen Störungen der Aufnahme- und Reaktionsfähigkeit, die auf Krankheit, Alkoholgenuss oder künstlichen Mitteln beruhen und den Versicherten außerstande setzen, den Sicherheitsanforderungen seiner Umwelt zu genügen und die einen Grad erreicht haben, bei dem er die Gefahrenlage nicht mehr beherrschen kann“ (BGHZ 18, 311).
Hierzu zählen:
- Bewusstseinstörungen im Straßenverkehr
- Schlaganfälle, epileptische Anfälle, andere Krampfanfälle
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3. Kriegs- und Bürgerkriegsereignisse
Der Versicherungsschutz ist für Unfälle ausgeschlossen, die mittelbar oder unmittelbar durch Kriegs- und Bürgerkriegsereignisse verursacht werden. Sollte der Versicherte jedoch auf einer Auslandsreise von einem Kriegs- oder Bürgerkriegsereignis überrascht worden sein, so genießt er Versicherungsschutz.
4. Teilnahme am Luftverkehr
Der Versicherungsschutz ist für Unfälle ausgeschlossen, die sich bei der Teilnahme am Luftverkehr ereignen. Dieser Ausschluss betrifft jedoch nur das Flugpersonal, da die Fluggäste gesondert durch einen Vertrag mit dem Deutschen Luftpool abgesichert sind. Zu den Luftfahrzeugen zählen neben Flugzeugen auch Gleitschirme, Paragleiter, Gleitsegler, Drachenflieger und Fallschirme.
5. Wettfahrten (Rennen)
Der Versicherungsschutz ist für Unfälle ausgeschlossen, die sich durch Wettfahrten ereignen. Dieser Ausschluss gilt nur für Rennteilnehmer, die eine Höchstgeschwindigkeit erzielen wollen. Zuschauer, Streckenposten und Mechaniker sind von diesem Ausschlusstatbestand nicht erfasst.
7. Strahlen
Der Versicherungsschutz ist bei Gesundheitsschäden durch Strahlungen ausgeschlossen. Bei Strahlenunfällen, die durch therapeutische Maßnahmen verursacht wurden, besteht hingegen Versicherungsschutz.
8. Heilmaßnahmen und Eingriffe
Der Versicherungsschutz ist für Gesundheitsschäden ausgeschlossen, die durch Heilmaßnahmen bzw. Eingriffe am Körper des Versicherten vorgenommen wurden. Sollten allerdings die Heilmaßnahmen bzw. Eingriffe Folgen eines entschädigungspflichtigen Unfalls gewesen sein, so sind die daraus resultierende Gesundheitsschäden deckungspflichtig.
9. Infektionen
Der Versicherungsschutz ist grundsätzlich für Infektionen ausgeschlossen. Ausnahmen: Versicherungsschutz besteht dennoch, wenn Krankheitserreger durch eine unter den Vertrag fallende Unfallverletzung in den Körper gelangt sind. Von diesem Ausschluss weiterhin nicht erfasst sind Infektionen, die durch Heilmaßnahmen bzw. Eingriffe verursacht wurden, die durch einen unter den Vertrag fallenden Unfall veranlasst waren. Bei Tollwut und Wundstarrkrampf besteht hingegen Versicherungsschutz.
10. Vergiftungen
Der Versicherungsschutz ist für Gesundheitsschäden ausgeschlossen, die durch Vergiftungen entstanden sind. Für Kinder unter 10 Jahren gelten Sonderregelungen. Verätzungen oder Verbrennungen der Speiseröhre durch Säuren oder Laugen fallen nicht unter diesen Versicherungsausschluss und sind deshalb deckungspflichtig.
13. Blutungen
Und schließlich sind krankhafte Störungen infolge psychischer Reaktionen vom Versicherungsschutz ausgeschlossen. Das betrifft alle Gesundheitsschäden, die nach einer unfallbedingten Schädigung erst durch eine psychische Fehlverarbeitung entstehen oder verschlimmert werden. Psychische Schäden sind nur dann versichert, wenn der Unfall zu einer organischen Schädigung geführt hat, die wiederum eine psychische Beeinträchtigung nach sich gezogen hat.
Verschiedene Risikoausschlüsse können – meist mit Prämienzuschlag – durch besondere Vereinbarung aufgehoben werden.
Auslegung der Risikoausschlussklauseln: Was gilt?
Und schließlich sind krankhafte Störungen infolge psychischer Reaktionen vom Versicherungsschutz ausgeschlossen. Das betrifft alle Gesundheitsschäden, die nach einer unfallbedingten Schädigung erst durch eine psychische Fehlverarbeitung entstehen oder verschlimmert werden. Psychische Schäden sind nur dann versichert, wenn der Unfall zu einer organischen Schädigung geführt hat, die wiederum eine psychische Beeinträchtigung nach sich gezogen hat.
Verschiedene Risikoausschlüsse können – meist mit Prämienzuschlag – durch besondere Vereinbarung aufgehoben werden.
Was erfolgt bei Versicherungsunfähigkeit?
Und schließlich sind krankhafte Störungen infolge psychischer Reaktionen vom Versicherungsschutz ausgeschlossen. Das betrifft alle Gesundheitsschäden, die nach einer unfallbedingten Schädigung erst durch eine psychische Fehlverarbeitung entstehen oder verschlimmert werden. Psychische Schäden sind nur dann versichert, wenn der Unfall zu einer organischen Schädigung geführt hat, die wiederum eine psychische Beeinträchtigung nach sich gezogen hat.
Verschiedene Risikoausschlüsse können – meist mit Prämienzuschlag – durch besondere Vereinbarung aufgehoben werden.
Beitrag geprüft von
Rechtsanwalt Philipp Caba**
Philipp Caba ist ein erfahrener Rechtsanwalt mit Schwerpunkt auf Zivil-, Bank- und Versicherungsrecht. Er studierte in Deutschland und Schweden und ist Geschäftsführer der Gansel Rechtsanwälte Rechtsanwaltsgesellschaft mbH.
* Angestellte Anwälte, ** Geschäftsführer, *** Freischaffende Rechtsanwälte